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Farbräume Montage

Was ist ein Farbraum?

Druckdaten müssen im Farbraum CMYK abgespeichert werden. Was man sich unter einem Farbraum vorstellen muss, erfahrt ihr in diesem Beitrag:

Ein Farbraum, auch Gamut genannt (Wort stammt aus der Musik: Verschmelzung aus „gamma ut“; gamma = tiefster Ton, ut= höchster Ton) liefert die Daten (mathemat. Parameter) für die Gesamtzahl all jener Farben, die auf einem Monitor, Druckmaterial etc. darstellbar sind. Farbprofile beinhalten die Informationen zum Farbraum.

Da sich Farben gut mit drei Zahlenwerten beschreiben lassen, besitzt jede sichtbare Farbe eine Koordinatenposition und kann räumlich/ dreidimensional dargestellt werden. Die darstellbaren Farben in ihrer Summe formen also einen virtuellen Körper, den Farbraum. Innerhalb dieses Farbraums liegen diejenigen Farben, die sich abbilden lassen, während jenseits der Grenzpunkte (sozusagen außerhalb des Farb-„Körpers“) diejenigen Farben angesiedelt sind, die nicht abbildbar sind. Gamut bezeichnet also den definierten Farbumfang.

Um Farben auf jedem Medium (Smartphone, TV, Papier uvm.) annähernd gleich darzustellen, gibt es standardisierte Farbprofile (ICC-Profile), die als Maßstab fungieren, damit jede Geräteart (Drucker, Scanner etc.) die Farben von einem Medium zum anderen übersetzen kann und sich die Farben auf den unterschiedlichen Medien in der Darstellung möglichst nicht unterscheiden.

Die zwei wichtigsten Farbräume sind der RGB-Farbraum und der CMYK-Farbraum:

RGB-Farbräume
  • = Rot, Grün, Blau
  • Wahrnehmbare Farbe an digitalen Geräten mit Bildschirmen (TV, Kamera etc.); Lichtfarbe: Die wahrgenommene Farbe entsteht durch veränderte Zusammensetzung mit Licht.
  • Rot, Grün und Blau ergeben gemischt in der Wahrnehmung weiß. Prinzip der additiven Farbmischung: Je mehr Farbanteile, desto heller das Bild. Überlagern sich alle drei Grundfarben, wird das vom menschlichen Auge als weiß wahrgenommen.
CMYK-Farbräume
  • Cyan, Magenta, Yellow, Key Colour (Black)
  • Echte, physikalische Farbe; Körperfarbe, wie sie in der Natur oder auf einem Druckerzeugnis vorkommt.
  • Farbraum, den man für den Druck benötigt: Im Offsetdruck – z.B. bei Rainbowprint – wird jede der 4 Druckplatten für eine der 4 Farben vorbereitet. Das Papier wird im Vierfarbdruck hintereinander mit allen 4 Farben bedruckt, die, in bestimmtem Mischverhältnis übereinandergelegt, eine bestimmte Farbe ergeben. Je mehr Farbe, desto dunkler das Ergebnis.Magenta und Yellow z.B. ergibt gemischt einen warmen Rotton. Mit CMYK sind in unterschiedlichen Mischverhältnissen unzählbar viele Farben möglich.
  • Prinzip der subtraktiven Farbmischung: Durch Mischung werden Farbanteile weggenommen. CMY gemischt ergibt ein fast schwarzes Dunkelbraun – jedoch wird für ein detail- und kontrastreiches Ergebnis zusätzlich K verwendet.
Relevant für den Druck
  • RGB ist nicht druckbar. Für den Druck verwenden wir den Farbraum CMYK.
  • Druckdaten, die von der Kamera oder vom Scanner erstellt werden, werden automatisch in RGB gespeichert.
  • Ebenso werden von Microsoft Word alle Elemente immer in RGB platziert. In einem professionellen Layout-Programm wie Adobe Photoshop oder InDesign lassen sich Daten aber in verschiedenen Farbräumen abspeichern.
  • Bilder, Texte und Vektor-Grafiken sollten direkt beim Export in das Layoutprogramm in CMYK umgewandelt werden, damit die Druckplatten später auch aus diesen Daten belichtet werden können. Diese relativ farbmetrische Umwandlung ist zwingend notwendig damit die 4 Druckplatten (CMYK) auch die eingestellte/umgewandelte Farbe auch möglichst identisch wiedergeben können. Dazu legt man die Druckdaten im Layoutprogramm von Anfang an in CMYK an.
  • Daten, die im PDFX-4 Standard ausgegeben werden, dürfen andere Farbräume enthalten als CMYK, werden aber dennoch ausschließlich im CMYK Farbraum ausbelichtet.
  • Für den Druck verwenden wir das Ausgabeprofil ISO coated V2 (ECI). Dieses Farbprofil kann man im Layoutprogramm einstellen, um an einem kalibrierten Bildschirm einen (annähernd) wahrheitsgetreuen Eindruck dessen zu erhalten, wie der Druck schlussendlich aussieht.
  • Rechnet man RGB in CMYK um, entstehen immer Verluste. Eine Rückumwandlung von CMYK nach RGB ist nicht identisch mit dem Ausgangs-RGB.
  • RGB besitzt eine höhere Farbvielfalt als CMYK, wirkt für das menschliche Auge am Bildschirm auch immer kräftiger und beeindruckender als CMYK. Nach der Umwandlung von RGB in CMYK muss im Bearbeitungsprogramm meist eine Tonwertkorrektur durchgeführt werden.
RGB in CMYK umwandeln – so geht’s mit Adobe Photoshop
  • Grafisches Element auswählen:
  • Im Photoshop-Programm: Menüleiste Datei –> öffnen –> Bild auswählen
  • In Menüleiste auf Bild –> Modus –> CMYK-Farbe auswählen
  • Konvertierung bestätigen
  • (Unter dem neuen Modus) abspeichern
TIPP!

Photoshop CS2 kann man sich kostenfrei für mehrere Betriebssysteme (Windows XP, Vista, Windows 7, Windows 8, Mac) herunterladen.