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Darstellung des Kunststils Pop Art

Was ist ein 80er Raster?

Welche Logik steckt hinter dem Belichter? Wie steuert der Belichter Farbgebung und Helligkeitsabstufungen?

Um das zu erfahren, ist es hilfreich zu verstehen, was es mit Bildpunkten/Pixeln und Rasterpunkten auf sich hat. Das erfahrt ihr in diesem Artikel.

Software & Belichtung: Wie kommt der digitale Druckauftrag zur Druckplatte?

Noch in der Druckvorstufe werden die Druckaufträge (PDF-Dateien mit Vektor-Elementen) digital innerhalb einer neuen PDF-Datei auf der Druckplatte angeordnet. Diese Vektor-Elemente der kompletten PDF-Datei werden anschließend in einem Raster Image Prozessor (RIP) zu bit TIFF Elementen umgewandelt und werden somit für den Belichter lesbar, sodass nun der Laser den Aufrag pixelgenau auf die Druckplatten übertragen kann. Beim Belichten werden Laserstrahlen über die Druckplatte bewegt und nur da eingeschaltet, wo belichtet werden soll.

Druckraster zum Abbilden von Helligkeitsunterschieden

Im Offsetdruck hat jede Stelle auf dem Papier entweder Farbe oder keine Farbe. Um Unterschiede in der Helligkeit abzubilden, kann beim Offsetdruck nicht einfach mehr oder weniger Farbe gegeben werden. Man hat jedoch die Möglichkeit, dem Auge die Helligkeitsabstufung vorzutäuschen: Je nach Grauabstufung werden die Rasterpunkte in unterschiedlichen Größen gedruckt. Diese Punkte sind in einem Gitter angeordnet, dem sogenannten Raster. Diese Rastermethode ist auch als Halftoning und Screening bekannt.

Ein Rasterpunkt setzt sich je nach gewünschtem Effekt aus einer bestimmten Anzahl an Pixeln zusammen und kann die Form eines Kreises, einer Kachel, einer Raute etc. haben:

Je größer die Rasterpunkte, desto dunkler das Druckergebnis. Werden die nebeneinanderliegenden Rasterpunkte von Punkt zu Punkt größer oder kleiner, wird eine Helligkeitsabstufung erreicht:

Jedes Raster besteht aus einer bestimmten Anzahl an Pixeln (von engl. picture elements = Bildpunkten), der kleinsten Punkte (auf der Druckplatte), die ein Laser belichten kann. Im 80er Raster, welchen wir für unsere Drucke verwenden, befinden sich 160 Pixel pro Zentimeter (= 405 dpi).

Belichterpixel / dpi vs. Rasterpunkt:

Beispiel: Belichterpixel und Rasterpunkt

Die geläufigsten Druckraster sind das 60er, das 70er und das 80er Druckraster: Beim 60er Raster gibt es 60 Rasterpunkte pro Zentimeter, beim 70er und 80er Raster  liegen dementsprechend 70 und 80 Rasterpunkte auf einem Zentimeter.

Das Druckraster im Offsetdruck

Üblicherweise werden im Offsetdruck die Druckplatten im 60er Raster belichtet, je Zentimeter 120 Pixel (von Engl. picture elements = Bildpunkte) [(60+60) = 120px/cm]. Das Druckprodukt erhält dann eine Auflösung von 304,8 dpi (dots per inch). Die Raster sind im Offsetdruck typischerweise in Ellipsen geformt.

Für ein optimales Endergebnis belichten wir bei Rainbowprint unsere Druckplatten in einem 80er Raster (80+80), präparieren mit dem Belichter pro Zentimeter 160 Bildpunkte (160px/cm) und erreichen damit eine Auflösung von bis zu 405 dpi !

Rasterung und Rasterwinkel

Beim Schwarzweißdruck werden zur Grauabstufung schwarze (Raster-)Punkte (Halbkreise, Ellipsen, Quadrate, Rauten etc.) in unterschiedlichen Größen abgedruckt, während im Farbdruck zur Farbmischung Cyan, Magenta, Gelb und – zur Kontrastverstärkung – auch Schwarz eingesetzt und in unterschiedlichen Rasterwinkeln abgedruckt werden, z.B. Gelb = 0°, Cyan = 75°, Magenta = 45°, Schwarz = 15°. Je nach DIN-Standard sind die Rasterwinkel der jeweiligen Farben allerdings unterschiedlich.

Dieser Winkelstandard wird standardmäßig z.B. für den Druck von Hauttönen verwendet:

Winkelung für den Druck von Hauttönen und UCR-Druck (anteilig viel Schwarz)

Gut erkennbar ist die Winkelung der einzelnen Farben an den folgenden zwei Beispielen:

Rasterung in der Kunst

Während die Rasterung auf einem alltäglichen Druckprodukt dem Betrachter nicht störend ins Auge fallen und – wenn möglich – erst gar nicht sichtbar sein sollte, ist sie im Kunststil Pop Art ein typisches, grundlegendes Gestaltungselement: